Psychologisches Unterhaltungsprogramm bei der Abreise
Die Türklinge meines Hotelzimmers war während der Konferenz repariert worden. Nichts fehlte. Obwohl im Internet gestanden hatte, dass es im Hotel Madeleine merkwürdig riecht, habe ich mich dort wohlgefühlt. Es war nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Das Zimmer war sehr klein, dafür aber preiswert.
Das Frühstücksbuffet war umfangreich und lecker. Das Aus-Checken im Hotel war unproblematisch.
Um nicht wieder in Verspätungsschwierigkeiten zu geraten, ging ich über eine Stunde zu früh zum Bahnhof. Ich fragte nach, ob ich einen früheren belgischen Regionalzug zum Zug nach Deutschland nehmen dürfte. Der Bahnangestellte sagte, dass dies wegen der vielen Zugverspätungen kein Problem sei und man auch mit meiner eigentlich zuggebundenen Fahrkarte auf jeden Fall in Belgien einen früheren Zug nehmen dürfte.
Im Zug, der nach Deutschland fuhr, gab es nach kurzer Zeit eine Warnung vor einem Taschendieb. Dann setzte sich ein junger afrikanisch aussehender Mann in die Reihe neben mich, den ich aber niemals für einen Dieb gehalten hätte. Als der Zug in Lüttich hielt, kam der Schaffner und bat ihn auszusteigen, weil er keine Fahrkarte habe. Der junge Mann antwortete, dass es ihm draußen zu kalt sei. Der Schaffner sagte, er müsse sonst die Polizei holen. Dies war dem jungen Mann egal. Zuerst kam dann die Bahnhofspolizei. Der junge Mann weigerte sich abermals auszusteigen, weil es draussen zu kalt sei. Die Bahnhofspolizei holte die Polizei, die dem jungen Mann nochmal die Gelegenheit gab, seine Fahrkarte vorzuzeigen. Das, was er dabei hatte, war aber keine Fahrkarte, sondern nur ein Preisausdruck. Da er sich abermals weigerte, mussten ihn zwei Frauen der Polizei und eine der Bahnhofspolizei vom Platz hochziehen und aus dem Zug begleiten. Alle vier Polizisten wirkten sehr professionell. Am Platz des jungen Mannes lag anschließend eine Cremedose und ein halber Kaffeebecher. Die Cremedose befand sich später vor meinem Sitz, nachdem ich kurz auf der Toilette war. Was für ein Unfug.
Während der Zug gehalten hatte, ging ein älterer Mann mit einem weinroten Wollpullover und einer grauen eng anliegenden Strickmütze durch den Zug. Diesen hielt ich für den Taschendieb. Kurz darauf folgte ein älterer Mann in einem Anzug und einem Ausweis um den Hals. Diesen hielt ich für einen Detektiv; beide Männer bzw. die Situation wirkten aber gespielt und die Gesichter verändert, während der junge Mann ohne Fahrkarte garantiert unter Mind Control gestanden hatte und weder die Cremedose noch der Kaffeee etwas mit seinem Zustand zu tun hatten.
Letztendlich kam ich pünktlich wieder zu hause an.